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35 Jahre Erster und Letzer Raumflug DDR - UdSSR
#1
Als DDR-Bürger gestartet und als Erster Deutscher gelandet:
Vor 35 Jahren – Der Erster und Letzte WELTRAUMFLUG „ DDR - UDSSR „

Wie wir Ältere uns gern erinnern und für die jüngeren Generationen als historische Info. - fand der erste und zugleich letzte Raumflug UdSSR – DDR vom 26. August bis zum 3. September 1978 statt.

DDR-Forschungskosmonaut Sigmund Jähn und sein sowjetischer Kommandant Waleri Bykowski starteten vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan mit dem Raumschiff “Sojus 31″ zur Raumstation “Salut 6″ und landeten mit dem Raumschiff “Sojus 29″ rund 140 Kilometer östlich von Dsheskasgan.
Seine Flugzeit betrug rekordverdächtige knapp 8 Tage.

Die DDR-Medien feierten das mit der Einheitsschlagzeile “Erster Deutscher im All ein Bürger der DDR”.
Mit dieser Mission wurde die DDR nach der UdSSR, den USA, der CSSR und der VR Polen das fünfte Land der Welt, das einen Vertreter in den Weltraum geschickt hat. Und Sigmund Jähn wurde der 90. Mensch im All.
Ein zweiter gemeinsamer Flug, bei dem Jähns Double Eberhard Köllner zum Einsatz gekommen wäre, kam aus finanziellen Gründen nicht mehr zustande.
Die Forderungen der UdSSR waren wohl zu hoch. Sehr schade bei dem Potential.
Jähns Forschungsprogramm in “Salut 6″ umfasste 22 Experimente aus den Fachgebieten Medizin, Biologie, Physiologie, Werkstoffkunde, Technologie und Fernerkundung. Bei der Durchführung wurde er von Bykowski sowie der Salut 6-Besatzung mit Wladimir Kowaljonok und Alexander Iwantschenkow unterstützt

Nach seiner Rückkehr (über die Landung der Kapsel wurde schon berichtet) hat Jähn seine Erfahrungen bei dem Flug in dem Buch “Erlebnis Weltraum” zusammen gefasst. Seine Dissertation von 1983 zur Arbeit mit der Multispektralkamera MKF 6 aus dem VEB Carl Zeiss Jena wurde zur Vertraulichen Verschlusssache (VVS) ! erklärt und erst fünf Jahre später freigegeben. Das war eben so in der Zeit des Kalten Krieges.

Interessant verbal in dem Zusammenhang aus heutiger Sicht vor allem:

Jähn startete als DDR-Bürger und landete als Erster Deutscher. Unsere Menschen waren ja DDR-Bürger und nicht schlechthin „Deutsche“. Diese verbale Aussage wurde, glaube ich, gar nicht so tiefgründig wahrgenommen. Dabei gab es natürlich begrifflich das „Neue Deutschland“ oder die Blockparteien neben SED (immer …Partei -Deutschlands).
Heute kann man das schon tiefgründiger sehen.
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Ein prägnanteres Erlebnis war dem derzeitigen Langzeitrekordhalter Sergej Krikaljow beschieden:

Der gebürtige Leningrader hat bei seinem zweiten Flug die Auflösung der Sowjetunion im All erlebt.
Er war am 18. Mai 1991 als Bürger der UdSSR zur Raumstation MIR gestartet und am 25. März 1992 als Bürger der Russischen Föderation zur Erde zurückgekehrt.

Als erster Kosmonaut wurde der “Held der Sowjetunion” dafür mit dem Titel “Held der Russischen Föderation”“ ausgezeichnet. Inzwischen gibt es vier Kosmonauten mit diesem Doppel-Titel.
Seinen fünften Flug absolvierte Krikaljow zusammen mit seinem Landsmann Juri Gidsenko und dem Amerikaner Bill Shepherd als erste Stammbesatzung der Internationalen Raumstation ISS.
Seit 2009 ist der Jubilar (55) verantwortlich für die Ausbildung der russischen Kosmonauten und der Raumfahrer der ISS-Partner.

Der Jubilar ist mit 803 All-Tagen bei sechs Raumflügen mit russischen Sojus-Kapseln und US-Shuttles zwischen 1988 und 2005 der absolute Langzeitflugrekordler.
Zudem hat er bei acht Ausstiegen 41:26 Stunden im freien Raum gearbeitet.

Und noch eine Anfügung im Bezug auf den letzten PROTON-Artikel im Forum:

Die ersten Verantwortlichen für den Absturz der Proton-M-Trägerrakete vom 2. Juli in Baikonur (Kasachstan) sind vom Herstellerwerk “Chrunitschew” entlassen worden.
Ihnen werde vorgeworfen, ihren Pflichten bei der Fertigung und Startvorbereitung der Rakete nur unzureichend nachgekommen zu sein, berichtet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti.
Am 2. Juli war die Rakete kurz nach dem Start abgestürzt und noch auf dem Gelände des Kosmodroms am Boden explodiert. Dabei gingen große Mengen hochgiftigen Treibstoffs Hydrazin in Flammen auf.
Ursache der Katastrophe, bei der drei Satelliten des Weltraumnavigationssystems GLONASS zerstört wurden, waren 3 falsch eingebaute Winkelgeschwindigkeits Sensoren.
Dabei stellt sich natürlich auch die Frage einmal nach der Nichterkennbarkeit des Fehlers und zweitens, wie das konstruktive Detail diesen Falscheinbau überhaupt zulässt. Nun ja, man wird teuer daraus lernen.


Soweit die August- News für den Interessenten oder Neugierigen mit dem
© Gerhard Kowalski

Herzlichst
Rainer
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